Der SV Hitzhofen-Oberzell war am dritten Wettkampfwochenende der 1. Bundesliga Luftpistole zu Gast bei der HSG München. Für die Schützinnen und Schützen, wie auch die mitgereisten Fans war das Wochenende aber kein beschaulicher Ausflug in die Landeshauptstadt, sondern eine wahre Nervenschlacht. Bilder vom Wochenende findet ihr in unserer Galerie.
Am Samstag sollte gegen die FSG Kempten der erste Saisonsieg für den SVHHO eingefahren werden. Um die Siegchancen zu verbessern, setzte das Team um Trainer Walter Sbarra auf Schützenhilfe des lettischen Olympiateilnehmers Lauris Strautmanis, der für die Hitzhofener auf der ersten Position in die Begegnung ging. Die FSG Kempten, vor der Begegnung mit drei Siegen und einer Niederlage gestartet, trat in der Spitzenpaarung mit Andreas Heise an. In einem engen Duell konnte sich Strautmanis schließlich mit 380:376 Ringen den Punktgewinn sichern. Deutlicher gewann Paul Fröhlich seinen Einzelpunkt mit 377:370 Ringen gegen Kemptens Mariam Prodiashvili. Hitzhofens Stephan Klingler startete schwach in den Wettkampf und konnte trotz einer Verbesserung gegen Ende des Wettkampfs seinem Kontrahenten Marcel Rinn nie richtig gefährlich werden. Der Kemptener holte seinem Team mit 374:360 Ringen den ersten Einzelpunkt.
Für großes Drama sorgten die Duelle zwischen Andrea Heckner und Sarah Paul (FSG Kempten), sowie Nils Strubel (SVHHO) und Michael Heise. Die Paarungen endeten, nach zahlreichen Führungswechseln, jeweils unentschieden mit 372:372 bzw. 374:374 Ringen. Insgesamt zwei Stechschüsse mussten also um den Gesamtsieg entscheiden. Den beginn machten dabei Andrea Heckner und Sarah Paul, die beide, sowie auch das Publikum merklich nervös wurden. So schoss Andrea Heckner für den SV Hitzhofen-Oberzell eine 8 im Stechschuss, Sarah Paul gelang jedoch nur eine 7, weshalb auch dieser Einzelpunkt nach Hitzhofen ging. Die Partie war damit bereits vor de Stechschuss zwischen Nils Strubel und Michael Heise für die Hitzhofener entschieden. Das Nils Strubel mit einer 10 im Stechen noch den vierten Einzelpunkt zum 4:1 Endstand für den SVHHO holte, ging im allgemeinen Jubel über den ersten Saisonsieg beinahe unter.
Natürlich wollten der SV Hitzhofen-Oberzell den Schwung des Erfolgs am Samstag mitnehmen um auch am Sonntag gegen den Gastgeber, die HSG München zu punkten. Die Partie zwischen den beiden Tabellennachbarn wurde vorweg bereits als Kellerduell bezeichnet und war nachdem Sieg beider Mannschaften am Wettkampfsamstag nun ein Match um den Abschied vom Tabellenkeller. Es lag also durchaus Würze in der Begegnung.
Die Mannschaft des SVHHO ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und begann den Wettkampf stark. Zwischenzeitlich führten die Hitzhofener gar mit 5:0 die Partie an, der Abstand wurde aber nicht größer, sondern schmolz zur Mitte des Duells bedrohlich dahin. Nachdem Lauris Strautmanis gegen den mongolischen Spitzenschützen Enkhtaivan Davaakhuu seine Paarung mit 378:388 Ringen abgeben musste und der erste Einzelpunkt an die Münchner Hauptschützengesellschaft ging, brach auch Nils Strubel plötzlich im Wettkampf ein und verlor ebenfalls seine Partie (354:369). Hitzhofens Paul Fröhlich auf Position 2 konnte schließlich mit 380:368 Ringen den ersten Einzelpunkt nach Hitzhofen entführen und auch Hitzhofens Nummer 5 Stefan Negler sicherte sich mit 369:364 Ringen den Punkt gegen Nina Adels. Das Match musste also im Duell zwischen Andrea Heckner und Dominikus Lindner entschieden werden. Hier sah lange Zeit alles nach einem knappen Sieg für die mehrfache Deutsche Meisterin in den Diensten der Hitzhofener aus, doch mit den letzten fünf Schüssen konnte Lindner an Andrea Heckner vorbeiziehen und mit einem 365:368 den Einzelpunkt und damit auch den 3:2 Gesamtsieg für die HSG München bejubeln.
In der Tabelle rutschte der SVHHO durch den ersten Saisonsieg auf den 10. Platz vor und verlässt damit, allerdings punktgleich, den Relegationsplatz. Für das Bundesligateam des SV Hitzhofen-Oberzell steht dann am 16. November das Match gegen den SV Waldkirch an, welches das Team unbedingt gewinnen muss, will man langfristig aus dem Tabellenkeller entfliehen.