Hubertusschützen feiern Doppelsieg beim Heimwettkampf

Spannende Begegnungen mit einem Herzschlagfinale in der zweiten Bundesliga Luftpistole.

Die Hubertusschützen von Hitzhofen-Oberzell waren am Sonntag Gastgeber in der zweiten Bundesliga Süd Luftpistole. Es war der der vorletzte Wettkampftag mit vier Begegnungen in Hitzhofen. Die Hitzhofener gewannen im ersten Wettkampf mit 5:0 gegen die SSG Dynamit Fürth II. Die zweite Begegnung am Nachmittag entschieden die Hitzhofener gegen die FSG Hilpoltstein mit 3:2 nach einem äußerst spannenden Stechen ebenfalls für sich.

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TV-Sendung von intv am 12.12.2018 um 18:40 Uhr
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Die Hubertusschützen Hitzhofen-Oberzell haben gezeigt, wie man Schießsport vom Feinsten und auf höchstem Niveau in der zweiten Bundesliga präsentiert. Die Aufsteiger haben alles unternommen um ihren Gästen und Zuschauern einen kurzweiligen und spannenden Wettkampftag zu bieten. Um 11 Uhr empfingen die Gastgeber vom SV Hitzhofen-Oberzell die SSG Dynamit Fürth II. Obwohl die Gäste in der Tabelle weit hinten sind, wollte man kein Risiko eingehen und keine Punkte verschenken. Trainer Walter Sbarra und der Spitzenschütze Paul Fröhlich waren sich einig: „In der zweiten Bundesliga gibt es nichts geschenkt und es kann jeder gegen jeden gewinnen. Gefragt sind Konzentration und Ruhe“.
Paul Fröhlich (SVH) auf Position eins legte eine gute 94er Serie vor, die Andreas Pfeiffer (Fürth) mit einer 93 beantwortete. Auch die anderen Paarungen begannen mit knappen Vorteil für Hitzhofen. Lediglich bei den Paarungen vier und fünf hatten Bernd Göltl (SVH) mit 88:84 gegen Egbert Klein (Fürth) und Laura Schnaidt (SVH) mit 90:78 gegen Lars Kehr (Fürth), klare Vorteile. In der zweiten Serie legte der Hitzhofener Paul Fröhlich allerdings mit einer 98 ein „Pfund“ drauf, die der Fürther Andreas Pfeiffer nur mit einer 91 beantworten konnte. Andrea Heckner, unsere Nationalkaderschützin aus der Polizeisportfördergruppe Dachau zeigte mit einer 96 auf, wie hoch heute die Kirschen für die SSG Fürth heute hängen.
Schnell hatten sich dann zur Zufriedenheit der zahlreichen Hitzhofener Fans die Fronten zu Gunsten für Hitzhofen geklärt, es wurde ein klarer 5:0 Sieg für Hitzhofen eingefahren. Fröhlich (SVH) gewann mit der Tagesbestleistung von 383 gegen Pfeiffer (Fürth) mit 369, Heckner (SVH) mit 373:361 gegen Roth (Fürth), Lisa Schnaidt (SVH) mit 368:363 gegen Erdmann (Fürth) , Göltl mit 355:348 gegen Klein (Fürth) und Laura Schnaidt (SVH) mit 359:329 gegen den Kehr (Fürth), der als Ersatzschütze aushelfen durfte. Somit gingen die beiden ersten Punkte des Tages nach Hitzhofen.
Im letzten Wettkampf am späten Sonntagnachmittag stand die Spitzenbegegnung des Tages, SV Hitzhofen-Oberzell gegen die FSG Hilpoltstein an. Tabellenzweiter Hilpoltstein (10:4) gegen den Tabellenvierten SV Hitzhofen-Oberzell (8:6). Das Schützenhaus war voll besetzt und die Zuschauerränge gefüllt. Sollte Hitzhofen nach dem tollen Auftakt am Vormittag eine Überraschung gelingen? Noch vor zwei Wochen waren die Hitzhofener bei ihrem ersten Heimwettkampf sehr nervös, dieses Mal war davon nichts zu merken, sie wollten zeigen, was sie drauf haben. Die „jungen Wilden“, wie Pauleser seine Truppe immer liebevoll nennt, begannen mit hohen 90er Serien. Fröhlich (SVH) mit 94, Schwab (HIP) antwortete mit 93, Heckner (SVH) mit 94 gegenüber Schmidt (HIP) mit 91. Lisa Schnaidt (SVH) letzte gleich eine 95 für Konradi (HIP) vor. Göltl (HIP) startete verhalten und musste in der ersten Serie mit 89: 95 von Roedel (HIP) etwas klein bei geben. Laura Schnaidt (SVH) verschaffte sich mit 92:90 gegen Burger (HIP) kleine Vorteile. Der Hitzhofener Fanclub war hocherfreut und rieb sich verwundert die Augen, zeigten die Monitore doch häufig im Trend die Führung für Hitzhofen an.
Göltl (SVH), mit 89:95 gestartet, legte eine 89 nach und kam dadurch leicht ins Hintertreffen. In der dritten Serie lief es dann plötzlich und er holte mit einer 95:88 seinen Rückstand gegen Roedel (HIP) wieder auf. Göltl beendete als erster Schütze mit 361. Roedel hatte noch 9 Schüsse zu absolvieren und lag in der Hochrechnung leicht vorne. Aber er setzte auch ein paarmal die acht, und machte es zum Schluss richtig spannend. Mit einer zehn im letzten Schuss schaffte er ebenfalls 361 und zog mit dem Hitzhofener Göltl gleich. Ein Stechschuss, quasi das Elfmeterschießen für die Schützen, musste die Entscheidung bringen.
Es ging spannend weiter. Fröhlich (SVH) schoss ebenfalls zügig und erarbeitete sich weiteren Vorsprung durch eine weitere 98, Schwab (HIP) musste mit 89 klein bei geben. Für die beste 10er Serie pro Begegnung gibt es in Hitzhofen eine Salami, die Paul Fröhlich später in Empfang nehmen durfte. Er gab seine Führung nicht mehr ab und gewann seine Partie mit 377:367 klar gegen Schwab. In den Paarungen zwei und drei, wo es lange Vorteile für Hitzhofen gab, waren die Hitzhofener mit hohen Ergebnisse schneller fertig und lagen in der Hochrechnung knapp vorne. Heckner (SVH) beendete mit 372 vor Schmidt (HIP), der noch zwei Schüsse zu absolvieren hatte. Er zeigte keine Nerven und ließ sich nicht beunruhigen, auch nicht von der starken Zuschauerzahl mit hohen Hitzhofener Fananteil. Er legte zweimal die zehn nach und hatte nun auch 372 aufzuweisen, das zweite Stechen war perfekt.
Hochgradig knapp ging es in der Paarung drei, Lisa Schnaidt (SVH) gegen Konradi (HIP) weiter. Schnaidt mit einer starken 95 gestartet, in der zweiten Serie schoss sie 3 Mal die acht und in der dritten Serie gar eine sieben, was sie zu einer Pause nutzte, um wieder in die Spur zu finden. Sie kämpfte sich wieder heran und beendete mit 369. Auch in dieser Begegnung konnte der Hilpoltsteiner Konradi die Nerven behalten und den Vorteil von Schnaidt ausgleichen und schaffte ebenfalls 369. Die Sensation des Tages, das dritte Stechen, war perfekt. Die Zuschauer waren begeistert, die Schützen weniger. Es ist halt das Elfmeterschießen für die Schützen.
Es wurde immer ruhiger auf den Zuschauerrängen, denn auch in der Paarung fünf, wo Burger (HIP) schnell mit 364 beendete, gab Laura Schnaidt (SVH) noch lange nicht klein bei. Noch vor dem letzten Schuss war sowohl der Sieg als auch ein weiteres Stechen möglich. Die Zeit war knapp und die jüngste im Team von Hitzhofen setzte eine acht und musste den Punkt komplett abgeben.
Der Wettkampf war nach nun 40 Schuss beendet, aber keineswegs entschieden. Nach dem Sieg von Fröhlich (SVH) und Burger (HIP) stand es 1:1. Drei Stechen, sog. „shoot offs“ waren nun angesagt, ein absolutes Schmankerl für jeden Kenner in der Schützenszene. Das Stechen wurde vom Wettkampfrichter Rudolf Diekelmann und dem Hitzhofener Sportleiter Michael Steiger durchgeführt Im ersten Stechen musste Göltl (SVH) gegen Roedel (HIP) antreten. Nach zwei Minuten Vorbereitung kam das Kommando: „50 Sekunden“ für den ersten Schuss. Beide legten eine acht vor. Also mussten beide noch einmal ran. Roedel schoss schnell, es wurde eine sieben angezeigt. Göltl ließ sich lange Zeit und setzte ein zehn. Somit gewann Hitzhofen die Paarung und es stand 2:1 für Hitzhofen. Göltl der in dieser Saison schon mal ein Stechen gewann und auch sonst zuverlässig Punkte eingefahren hat, war sichtlich erleichtert.
Im nächsten Stechen war Lisa Schnaidt (SVH) und Maxim Konradi (HIP) am Stand. Konradi schoss eine neun und Schnaidt, die lange konzentriert wartete legte eine zehn nach. Lisa gewann damit nicht nur das Stechen, sondern Hitzhofen lag nun in der gesamten Partie uneinholbar mit 3:1 vorne. Das letzte nicht mehr wettkampfentscheidende Stechen zwischen Heckner (SVH) und Schmidt (HIP) wurde zugunsten von Hilpoltstein entschieden.

Hitzhofen siegte in der Partie gegen Hilpoltstein mit 3:2 und belegt nun den vierten Tabellenplatz, punktgleich mit dem zweiten Hilpoltstein und dem dritten Kelheim. Am 13. Januar geht es für die Hubertusschützen Hitzhofen-Oberzell nach den Weihnachtsferien ins Finale nach Unteriglbach in der Nähe von Passau. Dort treffen sie auf den SV Hubertus Rettenbach und dem Gastgeber den Adlerschützen Unteriglbach. Sie können befreit und locker schießen, es geht für sie um nichts mehr, alle Ziele in dieser Saison wurden bereits mehr als erreicht.