Nach dem coronabedingten Ausfall der Luftpistolen Bundesligasaison 2020, konnte unsere Mannschaft am vergangenen Wochenende endlich ihr Debüt im Schießsport-Oberhaus geben. Dabei stand für unsere Newcomer am Samstag der SV Altheim Waldhausen auf dem Programm. Geschossen wurde beim Gastgeber, der SSG Dynamit Fürth, die gleichzeitig am zweiten Wettkampftag Gegner unseres Teams war.
Bereits am Samstagmittag erfolgte die Anreise, um auf dem in der Turnhalle an der Soldnerschule in Fürth aufgebauten Schießstand trainieren zu können und sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Nach einer gemeinsamen Stärkung ging es für das Team dann um 16:30 Uhr in den allerersten Wettkampf in der 1. Bundesliga der Vereinsgeschichte. Bilder des Wettkampfs findet ihr wie immer in unserer Galerie.
Trainer Walter Sbarra konnte dabei auf die volle Mannschaft zurückgreifen und entschied sich schließlich dafür Paul Fröhlich (Position 1), Daniel Kral (Position 2), Nils Strubel (Position 3), Andrea Heckner (Position 4) und Stefan Negler (Position 5) in den Wettbewerb zu schicken.
Großartiger 4:1 Sieg über Altheim Waldhausen am Samstag
Für den frisch gebackenen Deutschen Vizemeister mit der Luftpistole Paul Fröhlich begann der Wettkampf eher durchwachsen. Sein direkter Gegner auf der Seite des SV Altheim Waldhausen, Andreas Riedener setzte den jungen Hitzhofener gehörig unter Druck. Doch Paul Fröhlich konnte sich hier mit 378:378 Ringen in ein Stechen um den Einzelpunkt retten.
Ähnlich lief es für Daniel Kral auf Position 2. Der Österreichische Staatsmeister, der für diese Saison neuverpflichtet werden konnte fand keinen Rhythmus und tat sich zudem mit dem lautstarken Publikum schwer. „Eine so laute Atmosphäre wie hier in der Bundesliga bin ich von Meisterschaften überhaupt nicht gewohnt. Das sorgt natürlich für Stimmung, macht aber alles ein bisschen schwerer!“ berichtet der österreichische Sportsoldat nach seinem Wettkampf. Gegen seinen Gegner Holger Haile gab es direkt das nächste Stechen, denn beide Schützen schlossen nach den regulären 40 Schüssen mit 376 Ringen ihren Wettkampf ab.
Sichtbar einfacher war der Wettkampf für unsere Nummer 3, Nils Strubel. Der 20-jährige Mannheimer schoss in einem schnellen Tempo und setzte so seinen Gegner Günther Schwarz gehörig unter Druck. Am Ende standen hier ebenfalls 376 Ringe für Strubel auf der Anzeigetafel und der erste Einzelpunktgewinn für den SV Hitzhofen-Oberzell war mit 376 zu 369 Ringen perfekt. Auch auf Position 4 konnte Andrea Heckner mit 376:360 Ringen ihren Gegner aus Waldhausen deutlich schlagen. Die Sportpolizistin zeigte sich über den gesamten Wettkampf konstant und ließ nichts anbrennen. Bei seinem ersten Wettkampf für Hitzhofen holte Stefan Negler aus Sülzburg bei Berching mit 377:360 Ringen gegen Tobias Haimayer auch gleich seinen Einzelpunkt. Der 34-jährige war erst zu Beginn der abgesagten Saison 2020 zum SV Hitzhofen-Oberzell dazu gestoßen, machte aber schließlich mit seinem Einzelpunkt den Sieg für unser Team noch vor dem Stechschießen von Daniel Kral und Paul Fröhlich klar.
Entsprechend entspannter konnte Daniel Kral dann auch ins Stechschießen um den Einzelpunkt gehen. Er schoss dabei schnell und legte eine Neun vor. Sein Gegner Holger Haile schoss lediglich eine Acht. Somit stand es vor dem Stechschießen auf Position 1 bereits 4:0 für den SV Hitzhofen-Oberzell. Paul Fröhlich erwischte jedoch keinen guten Schuss und musste sich mit einer Sieben gegen Andreas Riedener geschlagen geben.
Dennoch brach sofort Jubel auf Seiten der mitgereisten Schlachtenbummler aus, war doch der erste Sieg im ersten Wettkampf in der 1. Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Vor allem durch die geschlossene Teamleistung auf den mittleren und hinteren Positionen war der Sieg zugleich ein Fingerzeig an viele andere Mannschaften, dass mit unseren jungen Aufsteigern durchaus zu rechnen ist. So übernachtete die Mannschaft dann nach dem ersten von zwei Wettkämpfen des Wochenendes auch auf Tabellenplatz 3.
Knappe Niederlage gegen die SSG Dynamit Fürth
Am folgenden Sonntag stand dann das schwerere Duell gegen den Gastgeber SSG Dynamit Fürth an. Hier wurden vor allem die auf Position 1 gesetzte deutsche Topschützin Sandra Reitz und der auf Position 3 geführte Schweizer Steve Demierre als schwer zu schlagende Gegner ausgemacht. Aber auch die restliche Fürther Mannschaft zeigte am Vortag gegen den SV Kelheim-Gmünd trotz knapper Niederlage bereits, dass ein Wettkampf gegen Sie alles andere als ein Sonntagsspaziergang wird. Es war also klar, dass eine Topleistung abgerufen werden muss, um überraschend weitere Punkte nach Hitzhofen zu entführen. Für diese Überraschung sollte aber die gleiche Mannschaftsaufstellung wie schon gegen den SV Altheim Waldenburg sorgen.
Doch Trainer Walter Sbarra und die mitgereisten Hitzhofener Zuschauer mussten zunächst mit ansehen, wie Paul Fröhlich am Schießstand mit sich und der fehlenden kleinen Portion Glück zu kämpfen hatte. Er schoss viele starke Neuner, aber nur wenige Schüsse wollten die Mitte der Scheibe treffen. Seine Gegnerin Sandra Reitz zeigte mit starken Serien bereits zu Wettkampfbeginn ihr ganzes Können. Fröhlich ließ sich davon nicht entmutigen und schoss mit starken Serien (96 Ringe, 97 Ringe) aus, so dass am Ende 382 Ringe auf dem Monitor angezeigt wurden. Sandra Reitz beeindruckte das starke Finish nicht mehr und so ging der erste Punkt mit 382:385 Ringen an die SSG Dynamit Fürth.
Einen schwarzen Tag erwischte Daniel Kral, Hitzhofenes Nummer 2. Wieder fand er nicht in den Wettkampf. Anders als am Samstag unterliefen ihm dazu aber noch ein paar wenige kleine Ausreißer, so dass am Ende ein Ergebnis von 367 Ringen feststand. Zu wenig für den Fürther Sören Korn der mit 382 Ringen den zweiten Einzelpunkt für die Gastgeber sicherte.
Erneut sehr stark zeigte sich Andrea Heckner auf Position 4. Sie zeigte Nervenstärke und verbesserte ihr Ergebnis vom Vortag nochmals um zwei Ringe und gewann schließlich mit 378:373 Ringen den ersten Einzelpunkt für unsere Mannschaft. Seiner Teamkollegin gleich tat es Stefan Negler der auch im zweiten Wettkampf seinen Einzelpunkt gewinnen konnte und damit, wie auch Andrea Heckner, die maximale Ausbeute eines Schießwochenendes holte und die Partie ausglich.
Die Begegnung wurde also auf der Mittelposition 3 entschieden. Hier schoss Nil Strubel für Hitzhofen gegen Steve Demierre für Fürth. Strubel startete, wie bereits im Wettkampf gegen den SV Altheim Waldhausen schnell in den Wettbewerb, verlor dabei aber in den ersten zwei Serien bereits drei Ringe gegenüber seinem Kontrahenten. Doch nach einer kurzen Pause schoss er konzentriert und stark weiter und konnte mit zwei 97er Serien und starken 382 Ringen den Schweizer Demierre unter Druck setzen. Die Spannung in der Halle war hier auch für die Zuschauer deutlich zu spüren. Demierre beendete den Wettkampf schließlich mit einer Neun und ringgleich mit 382 Ringen. Die Partie musste also im Stechschießen entschieden werden. Nun hielt es beide Mannschaften und viele Zuschauer nicht mehr auf den Sitzplätzen.
Auch im Stechschießen begann Nils Strubel schnell und schoss noch vor dem Schuss des Fürther Kontrahenten eine Zehn. Der Schütze im Dienst der SSG Dynamit Fürth legte allerdings gleich darauf auch eine Zehn nach. Der Wettkampf war somit noch immer nicht entschieden. Nun stand auch der letzte Zuschauer in der Halle. Ein zweiter Stechschuss musste her. Auch hier begann der Hitzhofener wieder schnell, verpasste die Zehn aber knapp und schoss eine Neun. Diese kleine Chance nutzte Steve Demierre eiskalt, traf selbst knapp eine Zehn und sicherte sich den Einzelpunkt und damit der SSG Dynamit Fürth einen knappen 3:2 Sieg.
Die bisherigen Leistungen machen Mut für die kommenden Herausforderungen
Doch diese knappe Niederlage änderte wenig am Fazit, das Ligateamleiter Stefan Volnhals ziehen konnte: „Unsere Mannschaft hat dieses Wochenende gezeigt, dass sie in der Lage ist auch mit Mannschaften aus dem vorderen Mittelfeld mitzuhalten. Wenn wir es schaffen diese Leistung über die gesamte Saison abzurufen können wir unser Ziel, den Klassenerhalt, sicher erreichen.“
Vorerst kann sich der unsere Mannschaft über Tabellenplatz 7 freuen. Bald aber heißt es für die Mannschaft und das Organisationsteam alle notwendigen Vorbereitungen auf das kommende Wettkampfwochenende vom 30. – 31. Oktober in Waldenburg zu treffen. „In Waldenburg warten mit der SGi Ludwigsburg und dem SV Kelheim-Gmünd gleich zwei ehemalige Deutsche Mannschaftsmeister auf unser Team. Da wird es richtig schwer Punkte zu holen.“ weiß Trainer Walter Sbarra. Und tatsächlich täuscht vor allem die aktuelle Tabellenposition der SGi Ludwigsburg über deren wahre Stärke. Die Ludwigsburger liegen aktuell auf dem 11. Platz, mussten am Wochenende aber gegen zwei Favoriten auf den Meistertitel antreten. Trotzdem glaubt Sbarra daran, dass vielleicht die ein oder andere Überraschung auch in den nächsten Wettkämpfen gelingen kann.